Kommunikation hat nicht viel Bedeutung gewonnen, entsprechend hat sich ihr Platz im Unternehmen nicht viel geändert. Vor 20 Jahren verfügten nur etwa 10 Prozent der Unternehmen über eine eigene Kommunikations-Abteilung. Heute haben alle Kapitalmarktorientierten Unternehmen, jedenfalls wenn sie in einem der Indices enthalten sind, zumindest Investor-Relations-Beauftragte, oft aber auch bereits professionell besetzte IR-Abteilungen. Auch lässt sich feststellen, dass immer mehr Vorstände erkennen, dass Investor Relations Chefsache sind und sie einen großen Teil ihrer Zeit mit Investor Relations verbringen.

In kommunikativen Prozessen funktioniert in der Regel nur, was auf einfache Weise vermittelt werden kann. Die Reduktion der Komplexität von Geschäftsprozessen auf ein klar strukturiertes Geschäftsmodell muss höchste Priorität besitzen. Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch ein in sich konsistentes, einfaches und folglich leicht nachvollziehbares Geschäftsmodell aus. Hochkomplizierte und differenzierte Darstellungsweisen bergen leicht die Gefahr von Missverständnissen, denn Wahrnehmung ist immer Auswahlverhalten. Und ein Nichtvertstehen führt hier zur Ablehnung.

Von großem Interesse für alle ist erfahrungsgemäß die Unternehmensstruktur - daher sollten sämtliche konsolidierten Tochtergesellschaften, alle wesentlichen Beteiligungen und alle Joint Ventures je berichtetem Geschäftssegment tabellarisch oder - noch besser - in einer übersichtlichen Infografik dargestellt sein. Die interne Unternehmensstruktur, Organigramme, Berichtslinien etc. sind im übrigen nicht weniger bedeutend für die Finanzzielgruppen, für alle Stakeholder. Wieviele und welche Vorstandsressorts gibt es, wird das Unternehmen üiber Cost- und Profitcenter geführt, wer ist P&L Verantwortlicher? Welche Entscheidungswege gibt es? Klare, offene und transparente Kommunikation auch über die kompliziertesten internen Prozesse.

Die Qualität des Managements zählt unverändert und weltweit zu den Top-Kriterien für die Anlageentscheidung der institutionellen Investoren. Aber auch eines der heikelsten! Wer will schon reinschreiben, dass der CEO eine Fehlbesetzung ist oder der Vorstandsvorsitzende derjenige ist, der am besten mit dem Mehrheitseigentümer umgehen kann? 

Es ist daher besonders wichtig die Kompetenz und Erfahrung des Vorstands sowie die Dauer ihrer aktuellen Periode darzustellen. Das schafft Vertrauen! Vorteilhaft ist es weiterhin, herausragende Positionen von Top-Managern außerhalb des Unternehmens zu nennen, etwa wenn es sich dabei um den Vorsitz von Bildungseinrichtungen oder Branchenvereinigungen handelt mit denen man kooperiert.

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