Nur wer Aufmerksamkeit findet hat überhaupt die Chance etwas Gehör zu finden. Und nur wer Gehör findet oder es sich verschafft, der kann etwas von sich, seinen Ansätzen und der Stimmung im Unternehmen vermitteln. Die CEO's unserer Zeit müssen sich dabei bewusst sein, dass die Vermarktung der Anleihen (Anteile) genauso viel Aufmerksamkeit bedarf wie die des originären Geschäfts. Sehen wir uns Dieter Zetsche an. Er selbst ist bereits eine Marke, stark an Merceds gebunden, aber das muss er auch.

Da sich immer mehr Unternehmen um das Kapital möglicher Investoren bemühen, wird es tendenziell immer schwieriger, die

Ein Dementi ist keine echte, gute Nachricht. Darauf hatte man sich schon eingestellt. Eine echte, überraschende und unerwartete Antwort wäre dagegen:

„Ja, das stimmt!“

Doch was hört man stattdessen? – „völlig frei erfunden“, „absurd und falsch“, „absolut nicht nachvollziehbar“, „völliger Unsinn“, „können wir so nicht bestätigen“. Dies sind sprachliche Floskeln, die selten ernst genommen werden. Es gehört zu den Pflichtaufgaben von allen Führungskräften und Managern, sich mit Formen, Funktion, Verlauf und Umgang von Marktgerüchten zu beschäftigen. Fehler, die dabei leicht entstehen können, verzeiht der Markt nicht. Probleme in der Finanzberichterstattung können das Image eines Unternehmens nachhaltig schädigen. Vielleicht muss ein Kulturwechsel stattfinden wenn das Unternehmen - wie soviele- ein Gerüchtekaiser ist.

Wie Stimmungen sind Gerüchte in vielen Fällen die Vorboten einer sich abzeichnenden Entwicklung. Da an Kapitalmärkten oft unter Unsicherheit und Zeitknappheit gehandelt werden muss, kommt Gerüchten bzw. der Einschätzung ihres Wahrheitsgehaltes eine besondere Rolle zu. Wie jede mündliche Information unterliegt das Gerücht immer sofort der subjektiven Interpretation und der persönlichen Transformation. Gerüchte bestimmen sämtliche Markgeschehen in einem Maß, wie man es kaum für möglich hält. Stichwort VW Dieselgate. Kaum war das Gerücht –noch lange kein Geständnis- aufgekommen brach der Kurs ein. Gerüchte werden leider im

Investor Relations im engeren Sinne sind geplante Prozesse der Selbstdarstellung mittels Inszenierungsstrategien. Dazu gehören alle Inszenierungsformen, -regeln und -praktiken, die in der Öffentlichkeit wirken. Image ist stets das Resultat eines doppelten Leistungsstroms: einerseits der technisch-fachlichen Kompetenz auf der Produkt-, Innovations- und Leistungsseite, andererseits der Inszenierung eines Habitus, eines Darstellungsstils von Werten, Bildern oder eines spezifischen Selbstverständnisses. Wert haben und ihn zu zeigen verstehen, heißt zweimal Wert haben. Was nicht gesehen wird ist, als ob es nicht wäre. Als ob es nicht existiert.

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