Die Funktion der Investor Relations ist heute in fast allen großen Gesellschaften gemeinsam, oder in sehr starkem Verbund, in der Unternehmenskommunikation angesiedelt. In der Praxis wirft dies sonst massive Probleme in der Abstimmung auf. Man muss davon ausgehen, dass beide Funktionen in Zukunft miteinander noch stärker verwachsen werden.

Schließlich ist eine einheitliche Kommunikation beider Bereiche unerlässlich,

damit das Kommunikationsmanagement in den Unternehmen ökonomisch sinnvoll agieren kann. In der Literatur kursieren zahlreiche Definitionen von Investor Relations, die teilweise sehr unterschiedliche Auffassungen widerspiegeln. Investor Relations können verallgemeinernd als finanzmarktbezogener Teil der Unternehmenskommunikation bezeichnet werden. Weiterhin fällt

Unternehmenskommunikation ist nicht mehr reduzierbar auf die alte Weisheit: „Tue Gutes und rede viel darüber“. Diese Erfahrung ist weder den Unternehmen noch den Kommunikationsleuten erspart geblieben. Zahlreiche in der letzten Zeit bekannt gewordene Skandale und Kommunikationspannen auf den Finanzmärkten haben auf Kommunikation als einen „Risikofaktor“ aufmerksam gemacht. Schon ein falsches Wort am falschen Platz und zur falschen Zeit kann ein Unternehmen in eine tiefe Krise führen mit unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen. Auch ein Schweigen, ein nicht reagieren, ein ignorieren kann dies verursachen. Ein Verlust an Ansehen wiegt

Das die Kommunikation per se risikobehaftet ist zeigt sich schnell. Und zwar in beide Richtungen.

Ich erlebte, dass sich fast zwei Jahre lang eine aktive Mitarbeiter-Community bei Facebook, rund um ein Werk, formiert hat und hier schwerste Imageschäden am Unternehmen und allen Stakeholdern verursacht hatte. Als ein anderes, großes Werk, in der selben Branche, in der nähe dieses Werk’s neu gebaut und eröffnet.

Was denken sie welche Auswirkungen all das auf den Arbeitsmarkt vor Ort und die qualifizierten Mitarbeiter hat.

Ein spezielles, ausschliesslich auf diesen Bereich konzenztriertes Kommunikationswissen hat sich auf diesem Sektor so noch angesammelt; eine kommunikationswissenschaftliche Forschung existiert also noch nicht sehr lange. Als Folge davon kommen in der Praxis der Investor Relations sowohl Elemente der Bankbetriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaft, der Markenpsychologie und Imageforschung und der allgemeinen Unternehmenskommunikation zur Anwendung. Zu fordern wäre an dieser Stelle ein eigener, in der Konzernkommunikation eingebundener, Investor Relations Manager. Neben ausgeprägtem Wissen um die Regeln

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