Für das Value Reporting ist die Lage auf den Teilmärkten, dem informationsgetriebenen wie dem gefühlsgetriebenen, von entscheidender Bedeutung. Normalerweise reagieren Märkte auf ein Überangebot mit Preissenkungen, d. h. geringerer Wertbeimessung, und einem höheren Pulsschlag in den werblichen Maßnahmen (Kostenerhöhung). In dieser ungünstigen Situation fällt der Wertschöpfungsbeitrag in der Regel geringer aus. Daraus lässt sich der Schluss ableiten, dass Differenzierungsstrategien, die vermehrt emotionale bzw. im materielle Faktoren in ihre „Performance“ einbeziehen, mit besseren Ergebnissen rechnen können.

Die Finanzmärkte sind sehr transparent. Auf den Weltfinanzmärkten wird der faktenbezogene Informationsbedarf der Investoren, insbesondere der Aktionäre, heute optimal befriedigt. Volkswirtschaftliche Daten zur Zins-, Währungs- und Konjunkturentwicklung und Unternehmensdaten wie Umsatz- und Gewinnschätzungen sind im Internet online abrufbar. Dadurch kann jeder Interessent die Bilanzentwicklung einer Gesellschaft einsehen und die Veränderungen von Eigenkapitalquote oder Verschuldungsgrad selbst analysieren. Neben Aktien-, Devisen- und Optionskursen finden Anleger kostenlos Analystenmeinungen oder die jüngsten Empfehlungen

Wenn nun aber jeder Teilnehmer an den Finanzmärkten über alle Zeitzonen hinweg jederzeit über die gleichen Informationen verfügen kann, gibt es praktisch keinen Informationsvorsprung mehr, den der Einzelne zu seinen Gunsten in seiner Anlageentscheidung verwerten kann. Alle haben theoretisch den gleichen Informationsstand! Das ist eine neue Situation auf dem Sektor der Finanzkommunikation und auch für uns und unsere internen Prozesse. Ebenso neu für uns ist daneben auch, dass die Kosten für die Informationsbeschaffung gegen Null tendieren und relevante Informationen nicht nur den Fachleuten, sondern auch den privaten

Neben den pflichtgemäß zu erfüllenden Mitteilungen und Veröffentlichungen werden auch auf freiwilliger Basis, insbesondere im Rahmen von Marketingaktivitäten, Unternehmensdaten durch den Emittenten offen gelegt. Dritte können etwa aus Factbooks, bei Road Shows, bei Investoren- und Analystengesprächen etc. Details über die rechtliche und tatsächliche Situation des Unternehmens erfahren, die gemeinhin der Geheimhaltung unterliegen. Die durchzuführende Interessenabwägung ist naturgemäß im Rahmen von Marketingaktivitäten schwierig.

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