Informationsmedien wie das Internet und Datenbanken machen es möglich, die Investoren besser kennen zu lernen, schneller und leichter ein Feedback zu bekommen und mehr über die Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppen zu erfahren. Ziel ist Schließlich eine noch effizientere Kommunikation.

Die Zielgruppen lassen sich in drei große Bereiche teilen:    •  Private Anleger    •  Institutionelle Anleger    •  Multiplikatoren

Die Gesamtheit dieser Zielgruppen bezeichnet man als Financial Community. Fondsmanager etwa erwarten eine hohe Rendite, schließlich ist die Geldanlage ihr Geschäft. Aktionäre erwarten eine angemessene Rendite auf ihr eingesetztes Kapital, die Wirtschaftspresse erwartet Auskunftsbereitschaft, Berater benötigen ebenfalls Informationen, und sie erwarten Kooperation. Sie alle haben einen gemeinsamen Anspruch: Sie wollen eine faire, freiwillige und offene Informationspolitik. Zwischen den Mitgliedern der Financial Community bestehen wechselseitige Abhängigkeiten. Diese Abhängigkeiten bewirken eine Dynamik innerhalb des Kommunikationsprozesses. So werden Investoren bei ihren Anlageentscheidungen beispielsweise von der Wirtschaftspresse beeinflusst oder von der Signalwirkung, die Aktienkäufe oder -verkäufe durch Fondsmanager haben.

  • Multiplikatoren

Die Gruppe der Multiplikatoren setzt sich aus Wirtschaftsjournalisten, Bankern, Wertpapieranalysten, Fondsmanagern und Ratingagenturen zusammen. Sie haben eine wichtige Bedeutung für das börsennotierte Unternehmen, besonders im Hinblick auf die Privatanleger, deren Anlageentscheidung durch das Urteil der Multiplikatoren beeinflusst wird. Multiplikatoren verfügen in den meisten Fällen über eine große Sachkenntnis und liefern den weniger informierten Privatanlegern fundierte Auswertungen der Unternehmensveröffentlichungen. Da ihre Aussagen Verstärkereffekte beinhalten, ist ihren Informationsbedürfnissen besonders Rechnung zu tragen.

  • Finanzanalysten

Die Kommunikation mit den Analysten hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens durch die verschiedenen Mitglieder der Financial Community. Ihre Unternehmensanalysen sind in vielen Fällen die Entscheidungsbasis für Großanleger und Fondsmanager. Dass die Qualität der Information eine entscheidende Rolle bei der Bewertung durch die Analysten spielt, liegt auf der Hand. Man unterscheidet zwei Arten von Finanzanalysten: Sell-side[1]- und Buy-side[2]-Analysten. Sell-side-Analysten sind unabhängige Mitarbeiter etwa von Brokerhäusern, die ihr Research an individuelle und institutionelle Anleger verkaufen. Sie gelten als Experten für die von ihnen beobachteten Unternehmen und erstellen verlässliche Analysen. Diese brauchen eine andere Art der Kommunikation.

  • Buy-side-Analysten

sind Angestellte institutioneller Anleger. Sie nutzen die Analysen der Sell-side, um auf dieser Basis Empfehlungen für die Auswahl von Branchen und Titeln sowie für die optimale Portefeuillestrukturierung der eigenen Häuser zu erarbeiten. Beide Gruppen haben entscheidenden Einfluss auf die Kauf-, Verkaufs- und Halteentscheidung von Institutionen.

 

  • Wirtschaftsjournalisten

Die Wirtschafts- und Finanzpresse ist auf Grund ihrer meinungsbildenden Funktion ein sehr wichtiger Multiplikator. Wirtschaftsjournalisten beeinflussen durch ihre Publikationen die Financial Community erheblich. Deshalb müssen die Unternehmen versuchen, zu den Journalisten eine enge, von Vertrauen geprägte Beziehung, aufzubauen. Dies funktioniert zum Teil über einen gewissen „Grauen Bereich“.

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