Lücke zwischen Unternehmenswert und Marktkapitalisierung

Es gibt noch eine weitere Differenzierung zur gängigen Unternehmenskommunikation. Investor Relations sind in hohem Maße auch persönliche Kommunikation mit Analysten, den Anlageberatern der Banken, privaten und institutionellen Anlegern, Fondsmanagern u. a. Die Bedingungen der personellen Kommunikation verlangen prinzipiell ein erweitertes Wissen im Umgang mit Dritten. Selbstdarstellung und andere Präsentationstechniken sind unter diesem Gesichtspunkt wichtige Voraussetzungen für professionelle Investor Relations. IR können in diesem Sinne definiert werden als Ausdruck einer planmäßigen und strategischen Beziehungspflege zwischen

einer Publikums-AG und den einzelnen Mitgliedern der Financial Community. Sie haben die Aufgabe, eine Lücke zwischen dem tatsächlichen Unternehmenswert und der Marktkapitalisierung der Gesellschaft zu schließen und so zu einer Shareholder-Value-Steigerung beizutragen. Über dies sind viele Unternehmen kommunikativ unerfahren, was wiederum Beratungsfirmen einen neuen Markt und hohe Einnahmen verspricht. Immerhin beansprucht ein normaler Börsengang mehr als 8 Prozent des Emissionsvolumens. Etwa die Hälfte davon sind in einem weiteren Sinne Kommunikationskosten. Kommunikationsfachleute für den Finanzmarkt sind äußerst gefragt und daher auch keine günstigen Arbeitskräfte.

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