Totales Neuland

Investor Relations sind die Kommunikationsdisziplin mit den höchsten Sachausgaben (Anzeigen, Journalistenpflege, Kampagnen etc.) und der höchsten Regulierungsdichte. Sie geben in der Unternehmenskommunikation den Takt vor und haben schneller als jede andere Teildisziplin das Management überzeugt, und zwar aus mehreren Gründen: zum einen, weil Unternehmensvorstände selbst, z. T. bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit, kommunikative Aufgaben innerhalb der Investor Relations wahrnehmen. Das ist für viele sicher ungewohnt, hat dann bei den Betroffenen jedoch die Einsicht in die Wichtigkeit von Kommunikation als unternehmensstrategische und

gleichzeitig wertschöpfende Funktion gefördert und somit eine, bisher noch nicht dagewesene, Wahrnehmungsebene erreicht.

Die Erfahrung damit sollte zu einer kompletten internen Neubewertung von Kommunikation und Information in den Führungsetagen des Unternehmens führen. Information und Kommunikation sind Voraussetzungen wirtschaftlichen Handelns. Sie dienen der Koordination im Unternehmen und auf unseren Märkten. Obwohl sie damit eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren und den Erfolg von Unternehmen und die gesamte Wirtschaft darstellen, wird ihr Wert immer noch völlig unterschätzt. Das herkömmliche Kontrollinstrumentarium für betriebswirtschaftliche Prozesse erfasst aber nur einen Teilausschnitt aus den Prozessen der Wertschöpfung. Dass aber Umsatzrendite und Marktstellung entscheidend über Image- und Markenmanagement beeinflusst werden können, wird vor dem Hintergrund des traditionellen betriebswirtschaftlichen Denkens leider meist völlig ausgeblendet. Der Erfolg, insbesondere der bilanzielle Erfolg, ist aber in hohem Maße abhängig von der öffentlichen Positionierung eines Unternehmens.

 




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