Wissen um die Prozesse

Investor Relations als Inszenierungsprozess des Unternehmens beginnen schon lange vor der Veröffentlichung. Es macht auch eine „innere Umkehr“ im Denken des Unternehmens notwendig. Während bei einem Börsengang selbst die Inszenierung und Kommunikation auf einen Höhepunkt an einem festgelegten Zeitpunkt gerichtet sind, kommt es im Kapitalmarkt orientierten Alltag darauf an, das Unternehmen ständig im Gespräch zu halten, ohne „zu nerven“ oder „zu langweilen“. Eine Kunst immerhin, die nur wenige, dann aber umso erfolgreicher beherrschen. Demgegenüber stehen Unternehmen, die nicht regelmäßig von der Menge der Finanzanalysten untersucht

werden. Es hat daher Sinn Investitionen in die Kommunikation vordringlich in Betracht zu ziehen. Dem Aufbau der Reputation kommt wichtigen Bedeutung zu, weil der Inszenierungsprozess auf Vorteilsverschaffung gegenüber vergleichbaren Marktbegleitern zielt und höhere Wertschätzung auf dem Meinungsmarkt erreichen kann. Der Vorteil ist ein Differenzwert, denn er drückt den Grad der Besserstellung aus, den ein Unternehmen durch seine Selbstdarstellungsstrategie auf Dauer erreicht. Wer angesichts der täglichen Überfülle an Informationsarten und -veranstaltungen bestehen will, braucht nicht nur gute Nerven, sondern auch Durchhaltevermögen und viel Wissen darüber, wie kommunikative Prozesse in der heutigen Mediengesellschaft ablaufen und wie man an ihnen zum Nutzen des Unternehmens optimal teilhaben kann.

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