Organisatorische Verankerung

Die organisatorische Verschmelzung der Investor Relations mit der Public Relations bzw. dem Konzernmarketing ist eine interessante Variante, um eine einheitliche Außendarstellung zu gewahrleisten, um eine "One-Voice-Policy" sicherzustellen. Diese einheitliche Linie kann zudem auch in weite Bereiche des Marketings hinein reichen. Andersherum kann IR auch viele Elemente des Marketings - etwa in der Nachverfolgung von Kontakten oder in der Organisation von Events - übernehmen. Es bietet sich damit eine hervorragende Chance, die gesamte Kommunikation aus einem Guss anzubieten. Eine Verbindung von Investor Relations mit Public Relations und dem Marketing rückt die kommunikative Seite der Investor Relations in den Vordergrund.

Inhaltlich werden mit Investor Relations insbesondere Unternehmensstrategien und -zahlen kommuniziert. Von daher ist eine Schnittstellenanbindung mit der IR-Funktion in den Bereich Controlling/Rechnungswesen absolut sinnvoll. Diese Abstimmungsarbeit stellt gewissermaßen die natürliche organisatorische Ansiedlung dar, denn sämtliche Details zu Fragen der Rechnungslegung, Buchung und gegebenenfalls die Ermittlung (für Marketer mehr oder minder exotischer) der einen oder anderen Kennziffern ist in dieser Form optimal verankert. Eine Zusammenfassung mit dem Marketing bietet zudem die Möglichkeit, die vielfältigen Anregungen von Analysten und Investoren nicht nur in das Unternehmen hinein zu kommunizieren, sondern direkt in Verbesserungsmaßahmen umzusetzen. Ein ständig zunehmendes Arbeitsgebiet stellen darüber hinaus aIle rechtlichen Aspekte der Kapitalmarktkommunikation dar, die einen immer größeren Umfang einnehmen und gerade für kleinere Unternehmen, oder am Kapitalmarkt neue Firmen, eine meist erhebliche Belastung der Ressourcen darstellen. An der Stelle muss die Frage an dem Gesetzgeber gestattet sein, ob der eigentliche Zweck dieses rechtlichen Korsetts wirklich zielführend in der Weise ist, dass ein erhöhter Anlegerschutz gewährleistet wird.

Investor Relations bewegt sich in einem stark regulierten Rahmen aus vielen Gesetzen und Richtlinien. Die individuellen Stärken einzelner Fachbereiche können dabei direkt mit der Verantwortung für einen angrenzenden Bereich verbunden werden. Natürlich gilt es aIle anderen Themen auf hohem Niveau abzudecken - nicht zuletzt mit Unterstützung kompetenter externer Dienstleister, Berater oder auch Anwälte. Aber all dies muss von einer zentralen Stelle, - damals von meiner Abteilungsleiterposition „Head of Corporate Communications“-, koordiniert und verwaltet werden.

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